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 Autor Thema: Wussten SIE?
Richard Leopold Tomasch
Datum: 03.06.2010 9:55 Antworten Als Email verschicken Kontakt: rileto@proleben.at

Betreff: Wussten SIE?
 

Wussten Sie,.….
.…. dass 93 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher laut der jüngsten Umfrage Gentechnik am Teller ablehnen?1
.…. dass bereits 1997 mehr als 1,2 Mio. Landsleute beim Gentechnik-Volksbegehren folgende Forderungen unterschrieben haben:
• Kein Essen aus dem Genlabor
• Keine Freisetzungen genmanipulierter Organismen in der Landwirtschaft
• Kein Patent auf Leben
.…. dass wir es bis heute geschafft haben, die Äcker sauber zu halten .….
.…. dass aber die beiden anderen Forderungen von der Politik ignoriert wurden?

• Jährlich landen nämlich mehr als 500.000 Tonnen Gentechsoja in den
Futtertrögen der heimischen Nutztiere - und damit auch auf unseren Tellern.
• Patente auf Leben wurden ebenfalls Realität. Patentierte Pflanzen und Tiere
gehören nicht mehr den Bauern, sondern wenigen Konzernen. Diese wollen
„die Nahrungsversorgung weltweit kontrollieren".2
NACH 13 JAHREN IST ES HÖCHSTE ZEIT FÜR DIE UMSETZUNG DES VOLKSBEGEHRENS = FÜR EIN GENTECHNIKVERBOT!
Wussten Sie,.….
.…. dass die Gentechnik Wesen schafft, die die Natur niemals hervorbringen könnte?
.…. dass die EU jetzt über eine noch schnellere Zulassung die Gentechnik überallhin verbreiten will? Im Schatten der Krise sollen wir ausgetrickst werden: Man verspricht uns weiter Gentechnikfreiheit im Anbau. Als „Kuhhandel" sollen alle EU-Länder möglichst im Gleichklang mit den USA eine Gentechnik-Pflanze nach der anderen zulassen. Damit wollen uns die Verantwortlichen einerseits mit importierten genmanipulierten Nahrungs- und Futtermitteln überschwemmen. Andererseits soll damit der Gentechnik-Anbau in den „willigen Ländern" leichter gemacht werden. Das wäre besonders bei Genraps fatal: Dieser würde sich rasend schnell über ganz Europa verbreiten, auch Wildkräuter würden gentechnisch verseucht.
.…. dass die Schweiz Vorreiter bei der Gentechnikfreiheit ist? Hier entschieden die Menschen in einer VOLKSABSTIMMUNG selbst. Das nennt man Demokratie!
.…. dass Gesundheitsschäden durch Gentechniknahrung gut dokumentiert sind?3
.…. dass es deshalb JETZT AUF JEDEN EINZELNEN ANKOMMT? Percy Schmeiser zeigt uns allen, wie viel Macht wir haben. Handeln wir jetzt.
Denn Gentechnik ist nicht rückholbar, gesundheitlich BEDENKLICH, macht die Bauern ABHÄNGIG, ist ethisch NICHT VERTRETBAR und UNdemokratisch!
1 Umfrage im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums, präsentiert am 26. April 2010
2 Aussage des ehemaligen Monsanto-Mitarbeiters Kirk Azevedo im Film „Arme Sau" von Christian Jentzsch
3 Nähere Infos: Buch "Wirbelsturm und Flächenbrand. Das Ende der Gentechnik" von Klaus Faißner
 
Richard Leopold Tomasch
Datum: 07.08.2010 11:16 Antworten Als Email verschicken Kontakt: rileto@proleben.at

Betreff: Neuigkeiten
 


1. EU-Kommission stellt Pläne für neue Gentechnik-Politik vor
2. Gentechnik-Kartoffel-Acker teilweise zerstört
3. Millionenstrafe für Monsanto wegen illegalen Verkaufs
4. Runder Tisch Gentechnik: Umweltverbände steigen aus
5. Gentechnik-Pflanzen in der EU nicht ausreichend geprüft
6. Staatsanwalt zweifelt Vorzüge von Monsantos Sojabohnen an
7. Bayer zieht Zulassungsantrag für Gentechnik-Reis in Brasilien zurück
8. Gentechnik-Zulassungen ohne Risikoforschung
9. Wird Gentechnik-Befürworter zum Bundespräsident gewählt?
10. Verwaltungsgericht: Mais muss vernichtet werden
11. Demonstration: Kein Patent auf Leben!
12. Konferenz: Gentechnikfreies Europa 2010


1. EU-Kommission stellt Pläne für neue Gentechnik-Politik vor
Die EU-Kommission stellt heute ihr Pläne vor, nach denen die
Gentechnik-Gesetzgebung geändert werden soll. Die gute Nachricht:
Voraussichtlich wird es den Mitgliedsstaaten in Zukunft ermöglicht werden,
selbst über den Anbau von Gentechnik-Pflanzen zu entscheiden. Die
schlechte Nachricht für alle Gentechnik-Kritiker: Das Zulassungsverfahren
von gentechnisch veränderten Organismen soll erleichtert werden.
Hintergrund ist eine Unzufriedenheit mit dem Entscheidungsverfahren auf
EU-Ebene.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22190.html

2. Gentechnik-Kartoffel-Acker teilweise zerstört
Gentechnik-Gegner haben in der Nacht zum Donnerstag
Gentechnik-Kartoffel-Pflanzen der BASF, die auf einem Acker in
Mecklenburg-Vorpommern wachsen, aus dem Boden gerissen. Es ist der einzig
kommerzielle Anbau in Deutschlang dieses Jahr.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22182.html

3. Millionenstrafe für Monsanto wegen illegalen Verkaufs
Trotz eines örtlichen Verbots hat der weltweit größte Gentechnik-Konzern
Monsanto seine gentechnisch veränderte Baumwolle Bollgard und Bollgard II
in Texas verkauft. Dafür muss das Unternehmen jetzt eine Geldstrafe von
2,5 Millionen Dollar zahlen.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22181.html

4. Runder Tisch Gentechnik: Umweltverbände steigen aus
Letzte Woche fand der vierte Runde Tisch zur Pflanzengenetik von
Bundesforschungsministerin Annette Schavan statt. Jedoch ohne den
Deutschen Naturschutzring (DNR). Der Grund: Das
Bundesforschungsministerium (BMBF) verweigere einen ernsthaften Dialog zum
Thema Sicherheitsforschung. Gentechnikkritische Verbände haben bereits
letztes Jahr im September in einem Papier ihre Anforderungen an eine
ökologische Risikoforschung vorgelegt.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22178.html

5. Gentechnik-Pflanzen in der EU nicht ausreichend geprüft
Die Prüfung von gentechnisch veränderten Pflanzen in der EU ist nach wie
vor völlig ungenügend. Zu dem Schluss kommt der Verein Testbiotech, der
gestern in Brüssel einen Bericht vorstellte, der die neuen Richtlinien der
Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) analysiert. Ein
grundsätzliches Problem sieht Testbiotech in der Annahme der EFSA, dass
Gentechnik-Pflanzen substanziell gleichwertig mit herkömmlichen Pflanzen
seien.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22177.html

6. Staatsanwalt zweifelt Vorzüge von Monsantos Sojabohnen an
Das weltweit größte Saatgutunternehmen Monsanto könnte wegen falscher
Versprechungen Ärger bekommen. In der Kritik steht Monsantos gentechnisch
veränderte Soja "Roundup Ready 2", die seit 2009 ausgesät wird. Diese soll
laut Aussagen Monsantos 7% bis 11% mehr Ertrag bringen als ihre
Vorgänger-Pflanze, die sinkende Erträge erzielte und bei Unkräutern
Resistenzen hervorrief. Der Generalstaatsanwalt Darrel McGraw bezweifelt
jedoch die Vorteile der neuen Pflanze.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22176.html

7. Bayer zieht Zulassungsantrag für Gentechnik-Reis in Brasilien zurück
Bayer Crop Science Brasilien zieht überraschend seinen Antrag auf
Zulassung des Gentechnik-Reises "Liberty Link 62" zurück - erstmal
vorläufig. Der Konzern reagiert damit auf die Skepsis von Südbrasiliens
Bauern. Eigentlich war die Anbau-Zulassung des Gentechnik-Reises durch die
Kommission für Biosicherheit CTNBio nur noch eine Formsache.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22172.html

8. Gentechnik-Zulassungen ohne Risikoforschung
Sechs gentechnisch veränderte Maislinien sollen in der EU zugelassen
werden, geht es nach den Herstellern Syngenta, Pioneer und Monsanto - und
nach der Bundesregierung. Gestern stimmte der deutsche Vertreter beim
EU-Agrarrat für die Zulassung der sechs Maislinien für den Import und die
Verarbeitung zu Lebens- und Futtermitteln. Wie immer gab es jedoch keine
ausreichende Mehrheit, so dass die EU-Kommission über die Zulassung
entscheiden wird.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22167.html

9. Wird Gentechnik-Befürworter zum Bundespräsident gewählt?
Vor zwei Wochen wurde der neue Bundespräsident durch die Bundesversammlung
gewählt. Bei Gentechnik-Kritikern dürfte Christian Wulff auf wenig
Zustimmung stoßen. Wulff hatte sich in der Vergangenheit bereits öfter
offensiv für die Einführung der Gentechnik eingesetzt.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22165.html

10. Verwaltungsgericht: Mais muss vernichtet werden
Ein vom Saatgutskandal betroffener Landwirt in Baden-Württemberg muss
seine gesamten Mais-Pflanzen vernichten. Dies hat das Verwaltungsgericht
Karlsruhe verkündet. Der Betroffene hatte einen Eilantrag gestellt, weil
er der Meinung ist, dass die Vernichtung bei einer Verunreinigung unter
0,1 Prozent unverhältnismäßig sei.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news-regional/news/de/22183.html

11. Demonstration: Kein Patent auf Brokkoli, kein Patent auf die Tomate,
kein Patent auf Leben!
Am 20. Juli 2010 verhandelt das Europäische Patentamt über Patente auf
Brokkoli und Tomaten aus traditioneller Zucht. Weil die Patentgesetze
unklar formuliert sind, werden immer mehr Patente auf konventionell
gezüchtete Pflanzen und Tiere angemeldet und auch erteilt. Bitte
mitmachen: Als Symbol des Protestes sollen einige der Patentschriften der
Konzerne schon mal durch den Reißwolf gejagt werden. Bitte
Papier-Zerkleinerungsgeräte (z.B. Aktenvernichter) mitbringen!
http://www.keine-gentechnik.de/termine/events/de/10836.html

12. Konferenz: Gentechnikfreies Europa 2010
Die 6. Konferenz der Gentechnikfreien Regionen in Europa: Alle
Organisationen, Initiativen und Institutionen, die sich für
gentechnikfreie Lebensmittel und Landwirtschaft einsetzen, sind herzlich
dazu eingeladen, sich an der diesjährigen Konferenz zu beteiligen: Es
werden Erfahrungen, Ideen und Strategien ausgetauscht, kommende
Herausforderungen diskutiert und gemeinsame Aktionen zu GVOs und anderen
relevanten Themen vorbereitet.
http://www.keine-gentechnik.de/termine/events/de/10941.html
 
Richard Leopold TomaschwO
Datum: 07.08.2010 11:22 Antworten Als Email verschicken Kontakt: rileto@proleben.at

Betreff: Rohrkrebierer!
 


http://www.testbiotech.org/sites/default/files/PM%20Testbiotech%20Gen-Weizen%2026.7.2010.pdf

Testbiotech - 26.07.2010

Gentechnisch veränderter Weizen versagt im Freiland

Testbiotech fordert neues Konzept für Risikoforschung

München - Schweizer Wissenschaftler berichten in einer aktuellen
Publikation von alarmierenden Effekten bei gentechnisch verändertem
Weizen. Während der Weizen unter idealen Bedingungen im Gewächshaus
normalen Wuchs und eine verbesserte Resistenz gegen Pilze zeigte,
entgleiste der Stoffwechsel der Pflanzen unter Freilandbedingungen. Der
Weizen wies einen signifikant höheren Befall mit Mutterkorn auf, einer
extrem giftigen Pilzkrankheit. Es kam zu erheblichen Ernteeinbußen bis zu
50 Prozent.[1] Testbiotech fordert, dass an gentechnisch veränderten
Pflanzen sogenannte Stresstests durchgeführt werden, bevor sie ins
Freiland kommen.

„Die Versuche in der Schweiz zeigen, dass es bei der Risikoabschätzung
gentechnisch veränderter Pflanzen eine große Sicherheitslücke gibt:
Bislang wissen wir viel zu wenig darüber, wie sich diese Pflanzen unter
wechselnden Umweltbedingungen verhalten, die beispielsweise durch den
Klimawandel verursacht werden. Die zusätzlichen Gene unterliegen nicht der
Kontrolle durch die natürliche Genregulation, ihre Stabilität muss deshalb
systematisch und unter wechselnden Bedingungen getestet werden“, sagt Dr.
Christoph Then, Geschäftsführer von Testbiotech e.V.

Es handelt sich hier um ein generelles Problem gentechnisch veränderter
Pflanzen. Es ist bekannt, dass die natürliche GenRegulation der Pflanzen
durch die zusätzlichen Genkonstrukte gestört werden kann. Geraten die
Pflanzen unter Stress, kann ihr Stoffwechsel aus der Bahn geraten.
Mögliche Folgen können unter anderem ein Anstieg giftiger Inhaltsstoffe,
stärkerer Schädlingsbefall oder Ernteausfälle sein. Trotzdem sind die
Reaktionen von gentechnisch veränderten Pflanzen auf unterschiedliche
Umwelteinflüsse bisher kaum erforscht.

Testbiotech stimmt den Schweizer Forschern nicht zu, die die Reaktionen
der Pflanzen vor allem im Freiland testen wollen. Christoph Then
erläutert: „Freilandbedingungen erlauben keine systematische Untersuchung
bestimmter Einflussfaktoren. Die äußeren Bedingungen hängen hier zu stark
von Zufällen ab. Extreme Umwelteinflüsse wie wechselnde klimatische
Bedingungen können im Gewächshaus besser simuliert werden, als durch den
Anbau der Pflanzen im Freiland.“ Entsprechende Tests sollen für die
Risikoprüfung von gentechnisch veränderten Pflanzen bindend vorgeschrieben
werden. Ein entsprechendes CrashTestKonzept stellte der Verein bereits
im Oktober 2009 vor.

Die Veröffentlichung von Zeller S. et al. (2010) 'Transgene × Environment
Interactions in Genetically Modified Wheat' findet Sie unter:
http://www.plosone.org/article/info:doi/10.1371/journal.pone.0011405
 
Richard Leopold Tomasch
Datum: 07.08.2010 11:27 Antworten Als Email verschicken Kontakt: rileto@proleben.at

Betreff: Krank - Ursache?!
 


LANDWIRTSCHAFT

Das Gift in der Lunge

Argentinien: Der Sojaanbau boomt. Im Direktsaatverfahren, das nur mithilfe
des Herbizids Glyphosat möglich ist. Ein Allesvernichter. Jahrelang fragte
sich Viviana Peralta, warum ihre Tochter Asthma hat. Eines Tages machte es
,klick': "Die sprühen wieder!"

AUS SAN JORGE JÜRGEN VOGT

Wo der Asphalt auf den Straßen in Lehm übergeht, beginnt das Barrio Urquiza.
Die Häuser stehen vereinzelt, Wasche hängt auf den Leinen, Pferde und Esel
grasen. "Un barrio humilde", ein bescheidenes Stadtviertel am Rand der
Kleinstadt San Jorge in der argentinischen Provinz Santa Fe. Ganz am Ende
wohnen die Peraltas. Auf den Wasseranschluss warten sie noch immer, der an
die Kanalisation ist vorhanden.

Nesthäkchen Ailén feiert bald den dritten Geburtstag. Wenn der kleine
Blondschopf tief Luft holt, diese anhält und mit vollen Backen wieder
ausbläst, strahlt das Gesicht von Mutter Viviana Peralta. "Sie muss nur noch
einmal pro Tag inhalieren", sagt Viviana Peralta, "weil drüben nicht mehr
gesprüht wird."

"Drüben", das ist die andere Seite der Straße. Hier beginnen die Felder, auf
denen jahrelang Soja gepflanzt wurde. Zwei Erntezyklen im Jahr. Pro Zyklus
kamen die Sprühfahrzeuge mindestens dreimal. Nicht selten wurde aus der Luft
gesprüht. Einmal war Viviana Peralta auf das Feld gegenüber gerannt, hatte
Erdbrocken geworfen, das riesige Sprühfahrzeug aufzuhalten versucht.
Verzweiflung, Wut, Todesangst um ihre kleine Tochter.

In der Wohnküche ist ein Kommen und Gehen. Sechs Kinder hat die Familie
Peralta. Ailén ist die Jüngste. Als sie sechs Monate alt war, mussten die
Eltern mit ihr Hals über Kopf in die Provinzhauptstadt fahren. "Sie wäre uns
fast erstickt." Drei Tage hing Ailén im Kinderkrankenhaus an der
Sauerstoffflasche.

"Zum Glück mussten die Ärzte den Luftröhrenschnitt dann doch nicht machen."
Die Mutter betrachtet die Schere, legt sie beiseite. "Ailén hatte etwas,
wofür die Ärzte keinen Namen hatten." Immer wieder habe sie sich gefragt:
Was lässt sie nicht atmen? Was ist das? Und eines Tages machte es "klick":
"Die sprühen wieder. Das ist es."

"Der Arzt hat damals gesagt: ,Einigen Sie sich mit dem Grundbesitzer, der
soll Ihnen ein Haus im Zentrum kaufen.' " Jetzt klopft die Faust auf den
Tisch. "Das hier ist unser Haus. Wir sind die Eigentümer unserer Häuser,
unserer Gesundheit. Ich will nicht, dass der Grundbesitzer gegenüber vor
unserem Haus sprüht."

Sinkende Geburtenrate

San Jorge ist eine Kleinstadt in der Provinz Santa Fe. 25.000 Menschen leben
hier. Nach dem landestypischen Schachbrettmuster gebaut, streckt sich die
Stadt von der Plaza San Martín im Zentrum in alle vier Himmelsrichtungen
aus. Drum herum Sojafelder.

"Es ist offen", ruft Fabiana Goméz und sortiert weiter die neue Lieferung
Strampelanzüge. Ihren kleinen Laden "Fürs Baby, bis es laufen kann" hat sie
vor vier Jahren nach der Geburt ihres Sohnes eröffnet. Der Kleine ist gesund
und munter, aber mit einem Geschwisterchen will es nicht klappen. "Als wir
beim Arzt in Rosario waren, hat der meinen Mann zuerst gefragt, ob er in der
Landwirtschaft arbeitet." Die Wahrscheinlichkeit, dass sein Sperma wegen der
Agrochemikalien an Zeugungskraft verliere, sei gegeben. Ihr Mann sei
beileibe kein Einzelfall in der Region. Einschlägige Untersuchungen gibt es
keine, aber Erfahrungen sammelt der Arzt in Rosario schon. Jetzt warten die
Goméz' auf das Resultat.

"Hier im Laden kommt man ja leicht ins Gespräch unter Frauen. Ich höre immer
häufiger, dass es mit dem Kinderkriegen nicht klappt." Zudem ist die Zahl
der Zwillingsgeburten gestiegen, was auf Nachhilfe schließen lässt. Gomez
hat von ihrem Hausarzt die Einnahme von Vitamin C empfohlen bekommen. "Ich
kann zwar die Ladentür offen lassen, so sicher ist San Jorge, aber die
Agrochemie findet man in der ganzen Stadt."

Zwei Straßen weiter hat Susana Manzano ihre Praxis. Die Biochemikerin führt
Blutuntersuchungen durch. "Statistisch gesehen sterben wir in San Jorge alle
an Atemstillstand. Aber die Ursachen dafür findet man nicht in der
Statistik", sagt sie. Obwohl die Krebserkrankungen zunehmen und immer mehr
junge Männer an Unfruchtbarkeit leiden. "Das sind alles Beobachtungen,
wissenschaftliche Beweise oder Untersuchungen gibt es keine." 2000 ist für
Manzana das entscheidende Jahr. Davor gab es wenig Soja und kaum Glyphosat.
Dann begann der Sojaboom. "Es muss einen Zusammenhang geben", schließt
Manzano.

Nachdem es bei ihr "klick" gemacht hatte, begann Viviana Peralta ihren Kampf
gegen die Agrochemikalien vor ihrer Haustür. "Mit meiner Nachbarin bin ich
von Haustür zu Haustür gegangen und habe Unterschriften gesammelt." Sie
bekamen nicht nur die Unterschriften von 23 Familien, sondern erfuhren auch
viel über die Leiden in der Nachbarschaft, von Hunden und Katzen, denen das
Fell ausgegangen war, von Hühnern und Enten, die über Nacht einfach
gestorben waren. "Es gab keine Familie, die nicht irgendwie geschädigt war."

Auf dem Bürgermeisteramt von San Jorge fühlte sich niemand zuständig. Im
Gegenteil. Im November 2008 kündigte die Stadtverwaltung neue Sprüheinsätze
an - notfalls unter Polizeischutz. Die Peraltas erwirkten durch eine
einstweilige Verfügung ein vorläufiges Verbot.

Im März 2009 untersagte dann ein Gericht erstmals den Grundbesitzern, in
einem Radius von 800 Metern um das Barrio Urquiza Glyphosat und andere
Agrochemikalien einzusetzen. Für das Ausbringen per Flugzeug wurde ein
Radius von 1.500 Metern festgelegt. Der Widerspruch von Produzenten und
staatlichen Behörden erfolgte prompt, die betroffenen Bewohner hätten für
die behaupteten Gesundheitsschäden keinerlei wissenschaftlich fundierten
Beweise vorgelegt.

Ende 2009 wies das Berufungsgericht der Provinz Santa Fe den Widerspruch
nicht nur ab, sondern legte erstmals und eindeutig in der argentinischen
Rechtsprechung fest, wer die Beweislast trägt. Es sei gerade die - auch
wissenschaftliche - Unsicherheit über die Konsequenzen des
Herbizideinsatzes, die den Gebrauch in unmittelbarer Nähe von Bewohnern
nicht zulasse. Die staatlichen Behörden sollten innerhalb von sechs Monaten
die Unbedenklichkeit von Glyphosat und anderen Agrochemikalien nachweisen.

"Wir sind erst mal ganz still geblieben. Denn auch dagegen hätten sie noch
Widerspruch einlegen können", sagt Viviana Peralta. Ende März war die Frist
abgelaufen. Niemand hatte Berufung eingelegt. "Jetzt rührten wir die
Trommeln." Das Medienecho machte San Jorge und die Bewohner von Barrio
Urquiza über Nacht republikweit bekannt.

In der Straße Irigoyen steht ein roter Klinkerbau. Victor Trucco, einer der
Pioniere des Sojaanbaus in Argentinien, öffnet die Haustür. "Es ist noch gar
nicht lange her, da standen hier vorne die Eisenbügel, an denen die Pferde
festgebunden wurden." San Jorge war damals ein unbedeutendes Dorf. "Heute
haben wir hier die besten Sojafelder des Landes." 1.000 Hektar Land hat
Truco gepachtet.

Ein zehn Zentimeter dickes Buch liegt auf dem Wohnzimmertisch bereit. "Das
sind die ganzen Unterlagen, die die Herstellerfirmen der Regierung vorgelegt
haben", erklärt er. "Hier, Glyphosat, wofür man es verwenden darf bis zu den
Information über die toxische Wirkung."

1989 gründete Truco die Aapresid (Asociación Argentina de Productores en
Siembra Directa), deren Ehrenpräsident er heute ist. Sie ist eine der
wichtigsten Lobbyisten für die Direktaussaat von Transgensoja und den
Einsatz von Glyphosat. Mitglieder sind nicht nur Produzenten. Auf der
Internetseite sind als Firmenmitglieder alle zu finden, die im Bereich
Agrochemie Rang und Namen haben: Monsanto, BASF, Bayer, Compo, Syngenta.

Millionen Liter Pestizide

"Als wir in den 1980er Jahren mit der Direktaussaat von Soja anfingen,
benutzten wir zwei Liter Glyphosat pro Hektar. Damals war der Ertrag aber
auch nur die Hälfte von dem, was wir heute ernten." Heute wird mindestens
dreimal pro Wachstumszyklus Glyphosat auf die Felder ausgebracht. Pro Hektar
kommen mindestens 10 Liter zusammen. Mit 19 Millionen Hektar kletterte die
Anbaufläche im Jahr 2009 auf ein neues Rekordhoch. Zu den 190 Millionen
Liter Glyphosat kommen noch Millionen Liter an Pestiziden und Fungiziden.

Das gerichtlich angeordnete Sprühverbot nennt Victor Truco Unfug. "Ich bin
damit einverstanden, dass an einem Haus kein Sprühfahrzeug vorbeifahren
darf. Glyphosat ist kein Weihwasser, damit muss man vorsichtig und
ordnungsgemäß umgehen." Was im Barrio Urquiza passierte, sei ein Unfall
gewesen. Einen kausalen Zusammenhang von Glyphosateinsatz und dem Steigen
der Krebsrate sieht er nicht.

"Absurd ist das schon", sagt Viviana Peralta. "Jetzt haben wir in San Jorge
Bürger erster und zweiter Klasse." Die Schutzzone gilt nur für die 300
Bewohner im Barrio Urquiza. Im Viertel schwirren die Libellen durch die
Luft, die Grillen zirpen, die Frösche sind zurük. "Seit nicht mehr gesprüht
wird, ist das Leben zurückgekehrt", sagt Viviana Peralta. Töchterchen Ailén
zeigt dabei, wie tief Luftholen geht.

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Sojaanbau in Argentinien

Soja: Argentinien ist der weltweit drittgrößte Sojabohnenproduzent
und -exporteur. Angepflanzt wird fast ausschließlich genverändertes Saatgut.
Über 90 Prozent der Ernte - 54 Millionen Tonnen - gehen in den Export nach
China, Indien und in die EU. Beim gegenwärtigen Weltmarktpreis von rund 370
US-Dollar pro Tonne Sojabohnen stellt sie einen Wert von fast 20 Milliarden
Dollar dar; davon fließen 7 Milliarden als Exportsteuer in den
Staatshaushalt.

Glyphosat: "Siembra directa", Direktaussaat, heißt die Zauberformel für den
Aufstieg der kleinen Proteinkügelchen. Ohne die Ackerfläche umzupflügen,
pflanzt man das Saatgut unmittelbar in den Boden. Das spart Wasser und vor
allem Arbeitskräfte. Allerdings muss die Anbaufläche bis zu dreimal
"gereinigt" werden. Dafür sorgt das Glyphosat. Während das Herbizid alles
andere ratzekahl vernichtet, ist das genetisch veränderte Sojasaatgut
resistent. (jüvo)
 
Richard Leopold Tomasch
Datum: 07.08.2010 11:30 Antworten Als Email verschicken Kontakt: rileto@proleben.at

Betreff: Giftpilze im Getreide!
 

Süddeutsche Zeitung
Mittwoch, 28. Juli 2010
Wissen, Seite 16

Giftpilz im Gentech-Getreide
Im veränderten Weizen findet sich im Freilandversuch mehr Mutterkorn als
im Gewächshaus
Ein Acker ist kein Gewächshaus, und genmanipulierte Pflanzen reagieren
deutlich auf diesen Unterschied. Gentech-Weizen, der unter Glas Vorteile
bietet, ist auf freiem Feld den Ursprungssorten unterlegen und häufiger
mit Mutterkorn verseucht, zeigen Versuche von Pflanzenforschern der
Universität Zürich (PLoS one, Bd. 5, S. e11405, 2010).
Simon Zeller und seine Kollegen untersuchten vier Weizen-Linien, denen
ein
Gen aus einer alten asiatischen Weizensorte ins Erbgut eingebaut worden
war. Es verleiht Resistenz gegen Mehltau. Sie verglichen die Pflanzen mit
den Ursprungssorten ohne Resistenz-Gen. Im Gewächshaus lief alles wie
erwartet: Der resistente Weizen lieferte etwa doppelt so hohe Erträge wie
die oft vom Mehltau geschädigten konventionellen Verwandten. Wurden im
Gewächshaus allerdings Pflanzenschutzmittel gegen Mehltau gesprüht, waren
die normalen Pflanzen ertragreicher. Die manipulierten Pflanzen seien
sehr
stressempfindlich, folgern die Züricher Forscher. Offenbar zahlten die
veränderten Pflanzen für die Resistenz gegen Mehltau den Preis geringerer
Widerstandskraft gegen andere Unbilden.
Diese Befürchtung bestätigte sich, als der gentechnisch veränderte Weizen
sich auf offenem Feld behaupten sollte. Zwar wurde er auch dort kaum von
Mehltau heimgesucht. Trotzdem lieferte er bis zu 50 Prozent geringere
Erträge als konventioneller Weizen. Auch war der Gentech-Weizen anfällig
für einen gefährlicheren Parasiten – den Mutterkornpilz. Alle vier
Gentech-Sorten waren stärker mit dem giftigen Pilz befallen als nicht
manipuliertes Getreide. Bei zwei Linien war ein Prozent der Körner
betroffen. Das ist zwanzig Mal so viel, wie zum Verzehr bestimmtes
Getreide enthalten darf.
Mutterkorn ist ein Schlauchpilz, der auf Gräsern und Getreide gedeiht. Es
enthält Gifte, die Bauchkrämpfe, Durchblutungsstörungen und
Halluzinationen hervorrufen – früher waren Massenvergiftungen als
„Antoniusfeuer“ gefürchtet. Schon einige Gramm frischen Mutterkorns
können
tödlich sein. Der Name geht auf den einstigen Gebrauch als
Abtreibungsmittel zurück, da Mutterkornalkaloide Wehen auslösen können.
Offenbar setzen Freiluftbedingungen wie Trockenheit oder konkurrierende
Pflanzen dem Gentech-Weizen zu, vermuten die Forscher. Was in den
Pflanzen
vorging, wissen sie nicht. Allerdings wiesen mit Mutterkorn verseuchte
Weizen-Linien veränderte Ähren auf – womöglich konnte der Pilz hier
besser
eindringen. Da die Probleme im Gewächshaus nicht zu erkennen waren,
fordern die Autoren mehr Freilandversuche. Nur so ließe sich die
Wechselwirkung zwischen Genen und Umwelt verstehen.
Christoph Then, Geschäftsführer des Gentechnik-kritischen Verbandes
Testbiotech widerspricht: „Solche Feldversuche sind verfrüht.“ Zuvor
müssten mit Gentech-Pflanzen mehr Stress-Tests in Labors und
Gewächshäusern stattfinden, in denen Pflanzen verschiedenen
Umweltbedingungen ausgesetzt werden. „Nicht einmal für längst zugelassene
gentechnisch veränderte Maissorten ist bisher systematisch überprüft
worden, wie diese etwa auf extreme Klimabedingungen reagieren“,
kritisiert
Then, „und das in Zeiten des Klimawandels.“ Für die Zulassung von
Gentech-Sorten durch die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA werden
solche Studien nicht verlangt. „Erst nach solchen Crashtests wären
Freilandversuche sinnvoll, wenn man solche Pflanzen anbauen will“, sagt
Then. Alles, so räumt er ein, lässt sich eben doch nicht im Gewächshaus
herausfinden.
WIEBKE RÖGENER
 
Richard Leopold TomaschwO
Datum: 07.08.2010 11:33 Antworten Als Email verschicken Kontakt: rileto@proleben.at

Betreff: Neuigkeiten!
 

1. Gentechnik-Aktivisten kündigen Feldbefreiung öffentlich an
2. Gentechnik-Gegner Jörg Bergstedt muss ins Gefängnis
3. Gentechnik-Weizen mit Nebeneffekten im Freiland
4. Alb-Gold-Chef und aktiver Gentechnik-Kritiker verstorben
5. Patente statt freies Recht auf Lebensmittel?
6. Vorstoß zur Kennzeichnung von tierischen Produkten gescheitert
7. Saatgut-Skandal: Transparenz nur in Mecklenburg-Vorpommern
8. Saatgut-Skandal: Bundesregierung nicht zuständig
9. Aktion: Saatgut soll gentechnikfrei bleiben
10. Frauen für die Vielfalt erhalten Würzburger Friedenspreis


1. Gentechnik-Aktivisten kündigen Feldbefreiung öffentlich an
Am Donnerstag, den 29. Juli, wollen zwei Gentechnik-Aktivisten den
einzigen kommerziellen Anbau der Gentechnik-Kartoffel Amflora in
Deutschland zerstören. Wohl wissend, dass bei der Aktion Polizei auflaufen
wird und die Aktivisten festgenommen und sicherlich auch vor Gericht
gestellt werden, rufen die zwei Gentechnik-Kritiker öffentlich zu der
Aktion auf, weil sie durch den Anbau die menschliche Gesundheit, das
ökologische Gleichgewicht und die Ernährungsouveränität bedroht sehen.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22267.html

2. Gentechnik-Gegner Jörg Bergstedt muss ins Gefängnis
Wegen des Herausreißens von gentechnisch veränderten Gersten-Pflanzen muss
Jörg Bergstedt für sechs Monate ins Gefängnis. 2006 hatte er das Feld, auf
dem die Universität Gießen ein Versuch durchführte betreten und zum Teil
zerstört.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news-regional/news/de/22268.html

3. Gentechnik-Weizen mit Nebeneffekten im Freiland
Bei einem Versuch mit gentechnisch veränderten Weizen in der Schweiz zeigt
sich in aller Deutlichkeit, was Kritiker von Gentechnik-Pflanzen an der
Technologie bemängeln: Pflanzen sind komplexe Wesen, deren natürliche
Genregulation gestört werden kann, wenn ihr fremde Gene eingebaut werden.
Bei der Studie der Universität Zürich wurde gentechnisch veränderter
Weizen freigesetzt, der gegen Mehltau resistent ist. Während die Pflanze
im Treibhaus widerstandsfähiger gegen Mehltau war und mehr Ertrag lieferte
als die unveränderte Kontrollpflanze, kehrte sich das Bild im Freiland um:
Der Ertrag der Gentechnik-Pflanzen brach teilweise um 50 Prozent ein.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22266.html

4. Alb-Gold-Chef und aktiver Gentechnik-Kritiker verstorben
Der Inhaber und Geschäftsführer der Firma Alb-Gold, Klaus Freidler, ist
unerwartet verstorben. Freidler legte viel Wert auf Kundenorientierung
und Transparenz: Aktiv setzte sich das Unternehmen gegen Gentechnik in
Lebensmitteln ein. Alb-Gold-Nudeln waren mit die ersten Produkte, die eine
Ohne-Gentechnik-Kennzeichnung trugen. Alb-Gold unterstützt außerdem seit
Jahren aktiv die Arbeit des Informationsdienstes Gentechnik. Die
Unternehmensgruppe will auch zukünftig familiengeführt bleiben und die
Ziele und Visionen von Klaus Freidler weiterleben.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news-regional/news/de/22237.html

5. Patente statt freies Recht auf Lebensmittel?
Letzte Woche fand die mündliche Verhandlung der Großen Beschwerdekammer
des Europäischen Patentamtes zum Brokkoli- sowie zum Tomaten-Fall statt.
Beide Fälle werden zusammen verhandelt, weil sie die gleiche Frage
aufwerfen, nämlich ob es sich bei den Patenten um im Wesentlichen
biologische Verfahren handelt und sie damit gegen das europäische
Patentabkommen sprechen. Hunderte Kritiker demonstrierten anlässlich der
Verhandlung gegen Patente auf Leben.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22230.html

6. Vorstoß zur Kennzeichnung von tierischen Produkten gescheitert
Die Bundesregierung ist mit ihrem Vorstoß, die Gentechnik-Kennzeichnung
von tierischen Produkten in der EU einzuführen, gescheitert. Weder die
EU-Kommission noch die Mitgliedsländer unterstützen die Initiative, so
Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22269.html

7. Saatgut-Skandal: Transparenz nur in Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern geht mit gutem Beispiel voran und legt gegenüber
Greenpeace und Bioland die Flächen offen, auf denen dieses Frühjahr mit
Gentechnik verunreinigter Mais wuchs. Die Informationen sind für
benachbarte Imker, Landwirte und Saatguthersteller wichtig, wenn sie sich
vor Gentechnik schützen wollen. Andere Länder haben bisher keine Angaben
darüber gemacht, wo der verunreinigte Mais ausgesät wurde. Greenpeace und
Bioland fordern die Veröffentlichung der Flächen im Standortregister.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22222.html

8. Saatgut-Skandal: Bundesregierung nicht zuständig
Die Bundesregierung zeigt kein Interesse an dem bundesweiten
Saatgutskandal, der von Niedersachsen ausging. Dies ist laut der
agrarpolitischen Sprecherin der Fraktion Die Linke, Kirsten Tackmann, das
Ergebnis einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung zur Verunreinigung
von Saatgut im Frühjahr dieses Jahres.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22212.html

9. Aktion: Saatgut soll gentechnikfrei bleiben
Die Aussaat von gentechnisch verunreinigtem Saatgut hat dieses Frühjahr
für einige Schlagzeilen gesorgt. Statt den Einsatz der Gentechnik auf dem
offenen Feld grundsätzlich zu verbieten und so den Erhalt der
gentechnikfreien Landwirtschaft zu unterstützen, wollen Befürworter der
Gentechnik einen sogenannten Schwellenwert für Saatgut einführen und ein
bisschen Gentechnik im Saatgut erlauben. Der Arbeitskreis
Gentechnik-Freies Metzingen/Ermstal wehrt sich mit einer neuen
Unterschriftenliste gegen die schleichende Einführung der Gentechnik in
der Landwirtschaft. Machen Sie mit: einfach Unterschriftenlisten oder
Briefvorlagen ausdrucken, Name, Adresse und Datum einfügen und abschicken.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/22252.html

10. Frauen für die Vielfalt erhalten Würzburger Friedenspreis
Der diesjährige Würzburger Friedenspreis geht an die Initiative \\\"Frauen
für die Vielfalt\\\". Mit dem Preis werden Gruppen oder Einzelpersonen
ausgezeichnet, die sich für bedrohte Menschen oder für die Bewahrung der
natürlichen Lebensgrundlagen einsetzen. Die Frauen aus Kitzingen
engagieren sich für eine gentechnikfreie Landwirtschaft und für die
Vielfalt unserer Nutzpflanzen.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news-regional/news/de/22180.html
 
Richard Leopold TomaschwO
Datum: 07.08.2010 11:38 Antworten Als Email verschicken Kontakt: rileto@proleben.at

Betreff: Gentechverschmutzung nimmt zu!
 


Genetische Verschmutzung nimmt immer weiter zu
+ 12.06.2010 +
http://www.sonnenseite.com/Aktuelle+News,Genetische+Verschmutzung+nimmt+imme
r+weiter+zu,6,a16139.html
Struktur der Saatgutkonzerne schränkt Freiheit der Landwirtschaft ein.
Die genetische Verschmutzung wird die chemische Verschmutzung bald in den
Schatten stellen. Zu diesem Schluss kommt der Gentech-Experte Werner Müller
von der Umweltorganisation Global2000 im
pressetext-Interview anlässlich einer Veranstaltung über die Folgen von
Gentechnologie in der Landwirtschaft im Tech Gate Vienna. "Das große Problem
bei der 'so genannten' Grünen Gentechnologie ist, dass sie nicht unter
Kontrolle gehalten werden kann", meint Müller.
"Wissenschaftler wissen zwar, wie man fremde Gene in Pflanzen einbringen
kann, nicht aber wie man diese wieder aus ihnen herausbringt." Das gilt auch
schon bei Verunreinigungen von 0,1 Prozent. "Das bedeutet, dass die
Saatgutkette damit auch zunehmend die Nahrungskette der Menschen
kontaminiert. Die chemische Verschmutzung kann der Mensch selbst durch die
Einstellung der Produktion der chemischen Gifte noch in den Griff bekommen."
Chemische Verschmutzung verschwindet durch den Abbau in der Umwelt
innerhalb mehrerer Jahrzehnte. "Das ist bei einer genetischen Verschmutzung
allerdings nicht der Fall", erklärt der Wissenschaftler. "Denn Pflanzen
können sich im Gegensatz zu Chemikalien vermehren und somit die genetische
Verschmutzung über mehrere Jahrhunderte konstant halten oder sogar
verstärken."
Laxer Umgang mit Gentech-Saatgut
Besorgt zeigt sich Müller über den offenbar laxen Umgang der
Gentech-Industrie mit der genetischen Verschmutzung in ihrem Kerngeschäft,
der Saatgutproduktion. Es häufen sich die Fälle der genetischen
Verschmutzung konventionellen Saatguts, wie der jüngste Fall in Deutschland
beweist. Obwohl in Deutschland der Anbau von gentechnisch verändertem Mais
seit 2009 verboten ist, hat die Umweltorganisation Greenpeace auf einer
Fläche von bis zu 3.000 Hektar Mais der Firma Pioneer Hi-Bred, der mit
Gen-Mais verunreinigt ist, gefunden. Das Saatgut ist bis zu 0,1 Prozent mit
dem herbizidresistenten Gen-Mais NK603 kontaminiert, der in ganz Europa
nicht angebaut werden darf.
"Die Problematik verschärft sich laufend", so Müller. Vor allem in den USA
gibt es massive Probleme mit resistenten Unkräutern und Insekten.
Gentechnisch veränderte Pflanzen enthalten heute meist zwei bis drei
Transgene - das sind vom Menschen eingeschleuste fremde Gene. Der in diesem
Jahr erstmals in den USA angebaute SmartStax-Mais von Monsanto hat insgesamt
acht solcher Transgene. Sechs synthetische Gene produzieren ein
Insektengift, zwei synthetische Gene sind für Resistenz gegen Herbizide.
Zahl der Transgene nimmt zu
"Je mehr synthetische Gensequenzen in Gentech-Pflanzen eingebaut werden,
desto mehr steigt natürlich die Gefahr der genetischen Verschmutzung
konventionellen Saatguts mit mehr als einem Transgen", erklärt der
Wissenschaftler. "Wie sich Pflanzen mit acht synthetischen Genen auf die
Gesundheit auswirken ist völlig ungeklärt. Bedenklich stimmt, dass die
genetische Verschmutzung im tierischen und menschlichen Organismus seine
Fortsetzung findet", erklärt Müller.
Erst vor einer Woche hat eine Fütterungs-Studie der Universität Neapel
gezeigt, dass sich beim Einsatz von Gentech-Futtermitteln synthetische
Gensequenzen in Ziegen und Ziegenkitzen nachweisen lassen. "Obwohl der
Ziegennachwuchs nur mit der Milch des Muttertieres ernährt wurde, fanden
sich künstliche Gene in Leber, Herz und Niere des Ziegenkitz", erklärt
Müller. Das bestätige die bislang unterschätzte Gefahr der Gentechnologie.

Quelle: pressetext.austria 2010
Wolfgang Weitlaner 2010
 
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