:: Einträge zum Thema: Kirche gegen Anbau der Gentechnik-Kartoffel Amflora (Subforum: NEWS ab 2010) ::
 suchen
 Autor Thema: Kirche gegen Anbau der Gentechnik-Kartoffel Amflora
Richard Leopold Tomasch
Datum: 20.11.2010 22:31 Antworten Als Email verschicken Kontakt: rileto@proleben.at

Betreff: Kirche gegen Anbau der Gentechnik-Kartoffel Amflora
 

Kirche gegen Anbau der Gentechnik-Kartoffel Amflora

Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs
hat sich in ihrer Sitzung am Samstag gegen den Anbau der Amflora
ausgesprochen. Die Folgen des Anbaus der Gentechnik-Knolle seien nicht
abschätzbar. Die Kontrolle der Kartoffeln kann nicht garantiert werden,
weil es immer wieder Durchwuchs gibt und Wildtiere die Knollen aufnehmen
können. Den Einsatz des Antibiotikaresistenz-Markergens hält die
Kirchenleitung für bedenklich, weil sich daraus das Risiko einer
Beeinträchtigung der Wirksamkeit von medizinisch relevanten Antibiotika
ergebe. Durch einen Verzicht des Anbaus der Amflora könnten vielmehr
ökologische aber auch konventionelle Landwirtschaftsbetriebe entlastet
werden. Zumal es längst gentechnikfreie Alternativen gibt, die den Anbau
der Amflora überflüssig machen.
…………………………………………………………………


Die EFSA, eine Spielwiese der GenIndustrie!

Mitarbeiter der Europäischen Lebensmittelbehörde kollaborieren mit Firmen wie Monsanto
München / Parma, 19. November 2010. Zwischen den Experten der Europäischen
Lebensmittelbehörde EFSA und der Industrie bestehen enge Verbindungen. Der Leiter der
Expertengruppe, die für die Prüfung der Risiken gentechnisch veränderter Pflanzen zuständig ist,
Harry Kuiper und ein weiterer Experte, Gijs Kleter, arbeiten seit Jahren mit dem industrienahen
International Life Science Institut (ILSI) zusammen. Sie kooperieren dort mit Vertretern von
Konzernen wie Monsanto, Dupont, DowAgroSciences, Syngenta und Bayer in Projekten, die in
erster Linie zu einer vereinfachten Marktzulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen führen
sollen.
Vorwürfe wegen Verflechtungen zwischen der EFSA und der Industrie wurden in den letzten
Monaten immer wieder erhoben: Ende September war bekannt geworden, dass im Verwaltungsrat
der EFSA eine Mitarbeiterin der ILSI, Diána Bánáti, sitzt. Diese legte nach dem Bekanntwerden
ihrer Verbindungen ihre Tätigkeiten bei der ILSI nieder. In einem anderen Fall war die Leiterin der
Gentechnikabteilung, Suzy Renckens, direkt von der EFSA zur Gentechnikindustrie gewechselt,
ohne dass die Behörde irgendwelche Einwände erhoben hatte. Neue Vorwürfe wurden jüngst wegen
Interessenskonflikten der Behörde bei der Bewertung von Chemikalien erhoben. Auch hierbei spielt
ILSI eine entscheidende Rolle.
Nach Ansicht von Testbiotech gibt es im Fall von Kuiper und Kleter einen gravierenden
Interessenskonflikt: „Harry Kuiper hat die Arbeit der GentechnikExperten
der EFSA von Anfang
an geleitet. Er ist ganz wesentlich beteiligt an der Erstellung von Prüfrichtlinien. Unmittelbar bevor
er 2003 zur EFSA kam, arbeitete er bei ILSI mit der Gentechnikindustrie ausgerechnet an Kriterien
für die Risikobewertung von gentechnisch veränderten Pflanzen. Die Verbindung von Kuiper zu
ILSI besteht noch immer. Dass die Behörde diese offene Zusammenarbeit seit Jahren toleriert,
erschüttert ihre Glaubwürdigkeit im Kern,“ sagt Christoph Then von Testbiotech. „Es sieht so aus,
als hätte die GentechnikIndustrie
mit der Unterstützung von ILSI die EFSA zu ihrem Spielball
gemacht.“
ILSI ist eine Organisation mit Sitz in den USA, die sich mit Themen der Lebensmittelsicherheit und
entsprechenden gesetzlichen Regelungen befasst. Erstmals hatte die angeblich unabhängige
Organisation für Kontroversen gesorgt, als ihr die WHO enge Verbindungen zur Tabakindustrie
vorgeworfen hat. Im Bereich der Biotechnologie arbeitet ILSI mit einer sogenannten 'Task Force',
die ausschließlich mit Vertretern der GentechnikIndustrie
besetzt ist. Für diese Task Force
erarbeitet eine Gruppe von Experten Berichte, mit denen dann bei Behörden und Politik Einfluss
genommen wird. Harry Kuiper und Gjes Kleter haben an den Berichten der Task Force direkt
mitgearbeitet.
Testbiotech prüft jetzt, inwieweit die von der Task Force erarbeiteten Konzepte von der EFSA für
ihre Prüfrichtlinien übernommen wurden. Entsprechende Dokumente, die diesen Verdacht nahe
legen, werden derzeit von Testbiotech gesichtet. Ergebnisse werden bei einem Pressegespräch am
1.12. 2010 in München vorgestellt. Christoph Then: „Wir sind über die bisherigen Ergebnisse
unserer Recherchen über EFSA sehr besorgt. Diese Vorgänge machen sehr deutlich, wie wichtig
eine unabhängige Risikoforschung ist. Wir fordern eine Neuorganisation der Risikoforschung und
Risikobewertung gentechnisch veränderter Pflanzen unter Beteiligung der Öffentlichkeit. Politik,
Behörden und die Wissenschaft dürfen sich nicht von der Industrie manipulieren lassen.“
Zur Ansicht: Auszüge aus einem Report von ILSI als ein Beispiel für die Zusammenarbeit der
EFSA Experten Harry Kuiper und Gijs Kleter mit der Gentechnikindustrie
http://www.testbiotech.de/node/424
Kontakt:

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Christoph Then Tel., 0151 54 63 80 40
ABSENDER:
Testbiotech e. V.
Institut zur unabhängigen Folgenabschätzung in der Biotechnologie
Frohschammerstr. 14
80807 München
info@testbiotech.org
www.testbiotech.org
 
Zurück zur Forenauswahl  |  Zurück zur Themenauswahl  |  Antwort schreiben Subforum wechseln: