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 Autor Thema: Monsanto geklagt!
Richard Leopold Tomasch
Datum: 03.04.2012 20:23 Antworten Als Email verschicken Kontakt: rileto@proleben.at

Betreff: Monsanto geklagt!
 

Geklagt wurde der Konzern vom französischen Landwirt Paul François.
François leidet seit dem Jahr 2004 nach Einatmen giftiger Dämpfe des Monsanto-Herbizids an neurologischen Problemen wie Kopfschmerzen, Gedächtnisverlust und Sprachstörungen.
Begründet wurde die Klage damit, dass Monsanto am Etikett nicht auf die Giftigkeit des Produktes hinwies und sich François daher ungeschützt den Dämpfen aussetzte.
Von Vorteil war, dass er sich bei seiner Klage auf ein spezielles Ereignis beziehen konnte, denn bisher waren Klagen anderer Bauern erfolglos geblieben, da kein direkter Zusammenhang zwischen Krankheitssymtomen und Verwendung von Pestiziden nachgewiesen werden konnte.
Monsantos Argumentation, dass nicht genügend Zusammenhänge zwischen den Krankheitssymptomen des Klägers und einer potentiellen Vergiftung bestünden, folgte das Gericht nicht.
Der Anwalt des Landwirtes bezeichnet den Schuldspruch insofern als historisch, als damit erstmals ein Pestizidproduzent als Verursacher einer Vergiftung schuldig gesprochen wurde.
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Epigenetik - Wie Umweltfaktoren bis tief ins Erbgut wirken
29.11.2011 - Welt Online
Gene entscheiden, wie wir aussehen, welche Fähigkeiten wir haben und welche Krankheitsrisiken wir tragen. Drei Milliarden Buchstaben lang ist die DNA eines Menschen, geschrieben aus einem Gewirr aus den Buchstaben A, T, G und C. Dahinter steckt der Name der Proteine: Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin.
Berühmtes Zwillingspaar: Alice und Ellen Kessler
Seit 2003 ist die Buchstabenfolge bekannt. Doch bleibt das Verständnis der Genfunktionen rudimentär. Wie ist es etwa zu erklären, dass eineiige Zwillinge mit derselben DNA nicht völlig identisch aussehen?
Fest steht: In der Genomfunktion kommt es zu erblichen Veränderungen, ohne dass eine Abweichung in der DNA auftritt. Die Frage ist: Was ist programmiert, was von der Umwelt beeinflusst?
Epigenetiker untersuchen, inwieweit externe Faktoren dafür verantwortlich sind, ob Gene aktiviert werden oder nicht. "Die Epigenetik beschäftigt sich mit Genregulationsmechanismen, indem sie die Verpackung der DNA in der Zelle untersucht. Im Gegensatz zur DNA, die in jeder Körperzelle gleich ist, ist die Verpackung verschieden. Dies kann erklären, wie Zellen bestimmte Gene regulieren", sagt Dirk Schübeler vom Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research (FMI) in Basel.
Der Biologe ist mit seinem Labor Teil des EU-Forschungsprojekts "Blueprint". Das Programm, das mit 30 Millionen Euro von der EU gefördert wird, vereinigt 41 Forschungsinstitute und Universitäten. Ziel ist es, eine vollständige Karte des menschlichen Genoms mit all seinen Steuerungsfunktionen zu entwerfen.
"Die Epigenetik ist eine relativ neue Forschungsdisziplin", sagt Schübeler. "Die Auswirkungen der Mechanismen auf die Genomfunktion erkennt man erst seit wenigen Jahren. Inzwischen können wir sie im ganzen Genom untersuchen."
Methylierung durch Stress oder Ernährung
Die medizinische Genomforschung hat nachgewiesen, dass das menschliche Genom komplexen Regulationsmechanismen unterworfen ist. Epigenetische Faktoren, wie etwa die DNA-Methylierung, haben entscheidenden Einfluss auf die Steuerung verschiedener Genaktivitäten - und damit auf die Entstehung von Krankheiten.
Bei der Methylierung werden sogenannte Methylgruppen an einzelne Buchstaben der DNA gehängt, ohne dass die Abfolge verändert wird. Die chemischen Bausteine verhindern, dass die unterliegenden Gene abgelesen werden können. Sie bilden eine Art Blockiersystem.
Der Prozess wird durch Umwelteinflüsse wie Stress oder Ernährung hervorgerufen und kann zu einem stark veränderten Phänotyp führen. Doch wie wird das Epigenom von diesen Faktoren beeinflusst?...

URL: http://www.welt.de/wissenschaft/article13740866/Wie-Umweltfaktoren-bis-tief-ins-Erbgut-wirken.html

 
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