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 Autor Thema: Brüssel lässt nicht locker!
Richard Leopold Tomasch
Datum: 12.02.2009 10:04 Antworten Als Email verschicken Kontakt: rileto@proleben.at

Betreff: Brüssel lässt nicht locker!
 

UMWELT GENTECHNIK ÖSTERREICH EU


Brüssel drängt Österreich zur Aufhebung von Genmais-Anbauverboten
Utl.: EU-Umweltminister sollen im März über Antrag entscheiden =


Brüssel (APA) - Die EU-Kommission drängt Österreich zur Aufhebung
von Anbauverboten für die beiden Genmais-Sorten Mon810 und T25 von
Monsanto und Bayer. Wie die EU-Kommission in Brüssel am Dienstag
mitteilte, wird sie dem EU-Ministerrat die Aufhebung entsprechender
österreichischer Sicherheitsklauseln vorschlagen. Aus der
EU-Kommission hieß es, wahrscheinlich müssten die EU-Umweltminister
am 2. März über diese Frage entscheiden.

Bereits im Mai vergangenen Jahres hatte die EU-Kommission die bis
dahin bestehenden österreichischen Einfuhr- und Verkaufsverbote für
die beiden Gen-Sorten aufgehoben, nachdem im EU-Ministerrat nicht die
notwendige Mehrheit für eine Entscheidung zustande kam. Sollte auch
diesmal nicht die erforderliche qualifizierte Mehrheit von EU-Staaten
erreicht werden, könnte die EU-Kommission auch die Anbauverbote
letztlich im Alleingang aufheben.

Ihre Entscheidung begründete die EU-Kommission mit der
Einschätzung der EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Diese
sei im Dezember zum Schluss gekommen, "dass der derzeit vorliegende
wissenschaftliche Beweis nicht die von Österreich vorgebrachten
Argumente unterstützt". Österreich hatte die Verbote mit
wissenschaftlichen Argumenten verteidigt und sich dabei auf "die
verschiedenen landwirtschaftlichen Strukturen und regionalen
ökologischen Charakteristika" berufen.
(Schluss) ths/pwi

APA354 2009-02-10/13:13

101313 Feb 09

Wien (OTS) - "Das Vorhaben der EU-Kommission, Österreich zur
Aufhebung der Anbauverbote für die beiden Gentechnik-Mais-Sorten MON
810 und T25 von Monsanto und Bayer zu zwingen, muss entschieden
bekämpft werden", fordert der Landwirtschaftssprecher der Grünen
Wolfgang Pirklhuber. "Es ist an Ignoranz nicht zu überbieten, wie
sich die Kommission über die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger, über
kritische Expertenmeinungen und einstimmige Parlamentsbeschlüsse
hinwegsetzt. Mit einer Scheibchentaktik hat sie zuerst die
österreichischen Einfuhr- und Verkaufsverbote für die beiden
Gentechnik-Konstrukte aufgehoben, jetzt will sie als
Erfüllungsgehilfe der Gentechnikkonzerne auch den Anbau zulassen und
die österreichischen Felder kontaminieren", zeigt sich Pirklhuber
fassungslos.

Pirklhuber appelliert an Umweltminister Berlakovich, schon jetzt die
Kooperation mit den anderen europäischen Umweltministern zu suchen
und klare Mehrheiten zu finden, um diesen geplanten Anschlag auf die
Gentechnikfreiheit der österreichischen Landwirtschaft zu verhindern.
"Der Anbau von Gentechnik-Sorten in Österreich wäre katastrophal für
die kleinstrukturierte Landwirtschaft, den Biolandbau und die
Qualitätsstandards in Österreich", betont Pirklhuber. Die Grünen, die
seinerzeit mit Unterstützung aller anderen Fraktionen die
Anbauverbote durchgesetzt haben, kündigen massiven Widerstand an.
"Noch vor der Sommerpause wurde im österreichischen Parlament ein
einstimmiger Entschließungsantrag verabschiedet, in dem sich alle
Fraktionen für eine gentechnikfreie Landwirtschaft und
Lebensmittelproduktion in Österreich aussprechen. Jetzt muss mit
vereinten Kräften verhindert werden, dass der Anbau von
Gentechniksorten in Österreich möglich wird", so Pirklhuber.


Rückfragehinweis:
Die Grünen, Tel.: +43-1 40110-6697, presse@gruene.at

 
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