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 Autor Thema: Neue Studie
Richard Leopold Tomasch
Datum: 25.02.2009 14:20 Antworten Als Email verschicken Kontakt: rileto@proleben.at

Betreff: Neue Studie
 

Neue Studie belegt: Mexiko trotz Verbot mit Gentech-Mais kontaminiert
UmweltschützerInnen fordern EU-weite Sofortmassnahmen zum Schutz der Artenvielfalt und der heimischen Landwirtschaft anstelle von blindem Biotech-Aktionismus
Anlässlich der Veröffentlichung einer neuen Studie der Universität Mexiko-Stadt in der Fachzeitschrift „Molecuar Ecology“ warnen die österreichische Umweltschutzorganisationen(ProLeben, GLOBAL 2000) vor der unkontrollierten Ausbreitung der Gentechnik in der Landwirtschaft. Das ForscherInnen-Team um die Molekularbiologin Elena Alvarez-Buylla untersuchte nahezu 2000 Maisproben aus der Region Sierra Juares. Das Ergebnis: Etwa ein Prozent war mit dem Erbgut aus Gentech-Mais verunreinigt. „Obwohl im Ursprungsland des Mais seit 1998 das Ausbringen von Gentech-Saatgut gesetzlich verboten ist, ist er trotzdem auf die Felder gelangt. Das beweist das Unkontrollierbare dieser Risikopflanzen und entlarvt jedwedes Gerede von Koexistenz, also dem Nebeneinander von Gentech-Pflanzen und normaler Landwirtschaft, als beschwichtigende Floskel ohne Wahrheitsgehalt. Gentechnik gehört nicht auf die Felder. Wer ihren Anbau legalisiert, fördert ein nicht zu kalkulierendes Risiko"!
„Oberste Priorität der Politik muss es nun sein, verbindliche Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt, der natürlichen genetischen Ressourcen und der herkömmlichen Landwirtschaft, sowie des Biolandbaus zu setzen.“ Dem Versuch der EU-Kommission, unter anderen Österreich dazu zu zwingen, den Anbau des Monsanto-Mais MON810 zuzulassen, ist mit aller Schärfe zu begegnen. Gerade bei Mais ist die österreichische Landwirtschaft durch Kontamination gefährdet, deshalb müssen ein generelles Verbot durchgesetzt werden und die Biotech-Konzerne durch klare Haftungsregelungen für eventuelle Schäden in die Verantwortung genommen werden.

Die mexikanische Studie belegt das Ergebnis einer kontrovers diskutierten Studie zweier amerikanischer Wissenschaftler aus dem Jahre 2001. David Quist und Ignacio Chapella hatten im abgelegenen mexikanischen Bergland gentechnisch verändertes Erbgut in traditionellen Maissorten gefunden und damit einen Wissenschaftsstreit ausgelöst. Ihre Studie wurde von einer Welle der Kritik durch gentechnikfreundliche ForscherInnen überzogen, bis sich schließlich der für die Veröffentlichung zuständige Redakteur der Zeitschrift „Nature“ distanzierte. Die aktuelle Untersuchung gibt den Forschern acht Jahre später recht.
 
Richard Leopold Tomasch
Datum: 05.05.2009 10:39 Antworten Als Email verschicken Kontakt: rileto@proleben.at

Betreff: Rache
 

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> Die Rache der Mücken
> In Südamerika wütet die schlimmste Dengue-Fieber-Epidemie seit 2004.
> Auf der Suche nach dem Ursprung der Seuche machten die Wissenschaftler
> eine makabere Entdeckung.
>
> von Karin Leuthold
>
> Der Norden von Argentinien, Paraguay, Bolivien und Brasilien werden
> zurzeit von der schlimmsten Dengue-Fieber-Epidemie seit fünf Jahren
> heimgesucht. Bislang bestätigten die Behörden etwa 7700 Fälle, die
> Dunkelziffer wird als sehr hoch eingeschätzt. Neun Menschen starben
> in Argentinien seit Ende März an der Infektionskrankheit, die von der
> Stechmücke Aedes aegypti übertragen wird.
>
> *Monsanto hat die Finger im Spiel*
>
> Doch der plötzliche Ausbruch der Seuche kommt nicht von ungefähr: Der
> argentinische Agronom Alberto Lapolla verband in einer kürzlich
> veröffentlichten Studie die Dengue-Epidemie mit der Sojaanpflanzung
> in der Region. Seit Jahren beobachtet er eine Zunahme der gefährlichen
> Mücken-Art in unüblichen Zonen und zu untypischen Jahreszeiten.
>
> Die Regierung schob die Schuld an der rasanten Verbreitung dieser
> asiatischen Moskito-Art auf andere: Der Erreger wurde aus Bolivien
> eingeschleppt – dort hat die Epidemie ihr Epizentrum mit über 6000
> bestätigten Krankheitsfällen. Doch bei dieser These zu bleiben wäre
> etwas naiv.
>
> Lapolla verglich in seiner Studie den geographischen Vormarsch der
> Dengue-Mücke mit der Ausbreitung der Sojabepflanzung: Die Gebiete
> überschneiden sich fast metergenau. Die Sojasprossen, die in
> Argentinien seit 1996 angeplanzt werden, sind genmanipuliert und
> werden vom US-Bio-Tech-Konzern Monsanto zusammen mit dem dazugehörenden
> Pestizid «Roundup» verkauft.
>
> Monsanto versprach damals den Landwirten, die genmanipulierte Pflanze
> sei immun gegen das Pestizid, das hauptsächlich aus Glyphosat besteht.
> Damit seien ihre Ernten vor Ungeziefer sicher. Denn Glyphosat ist ein
> derart starkes Gift, dass es alle anderen Pflanzen und mehrere
> Tierarten vernichtet.
>
> «Das Glyphosat tötet Fische, Frösche und Kröten, d.h. alle natürlichen
> Fressfeinde der Moskitos, von denen sie sich ernähren», schrieb
> Lapolla abschliessend in seinem Bericht. In den Flüssen und Seen rund
> um die Sojaplantagen sind die Amphibien so gut wie ausgerottet – die
> Dengue-Mücke kann sich dort ungestört vermehren.
>
> *Monsanto dank Menem zugelassen*
>
> Wie die argentinische Tageszeitung «Página 12» nun herausfand, wurde
> das Produkt des US-Konzerns Monsanto nur mit Hilfe von Unregelmässiglei
> ten während der zweiten Regierung von Carlos Menem zugelassen: Der
> damalige Landwirtschaftsminister Felipe Solá unterschrieb am 25. März
> 1996 eine Verordnung, die den Import der genmanipulierten Sojapflanzen
> von Monsanto ermöglichte – drei Tage bevor sich die juristische
> Abteilung des Ministeriums zur Entscheidung äusserte, und ohne
> jegliche Berücksichtigung von Wissenschaftlern, die vor einem «
> unbekannten Weg» warnten, «der äusserste Vorsicht erfordert».
>
> Das *Denguefieber* ist eine Infektionskrankheit, die durch den Stich
> von der Aedes aegypty, auch Ägyptische Tigermücke oder Denguemücke
> genannt, übertragen wird. Die Symptome sind einer schweren Grippe
> ähnlich, können aber auch innere Blutungen umfassen. Deshalb zählt
> man das Denguefieber zu den hämorrhagischen Fiebern. Hohes Fieber,
> Schüttelfrost, Erschöpfungszuständen, Kopf-, Glieder-, Gelenk- und
> Muskelschmerzen, auffällig niedrigem Puls und metallisch bitterem
> Mundgeschmack sind Merkmale dieses viralen Infekts. Nach dem
> Fieberabfall kommt es nach vier bis fünf Tagen zu einem erneuten
> Fieberschub; danach entwickelt sich ein masernähnlicher Hautausschlag
> mit Lymphknotenanschwellungen.
> Bislang gibt es gegen die Erkrankung weder eine Impfung noch eine
> spezifische antivirale Behandlung.
> Die Aedes aegypty gedeiht in stehenden Gewässern, Pfützen, Wasserlachen
> in Schwimmbecken, Regenwassertonnen, offenen Wasserbehältern und
> Müllhalden.
 
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