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 Autor Thema: Gentechnikpflanzen in Arizona ein großes Problem!
Tomasch
Datum: 29.02.2008 20:43 Antworten Als Email verschicken Kontakt: rileto@proleben.at

Betreff: Gentechnikpflanzen in Arizona ein großes Problem!
 

http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=080212034

pte080212034
Umwelt/Energie, Forschung/Technologie

Gefahren von Gentech-Pflanzen bestätigt
Baumwollschädling entwickelt Resistenzen gegen Pflanzenschutzmittel

Tucson/Wien (pte/12.02.2008/13:54) - Wissenschaftler der University of
Arizona in Tucson haben in einer aktuellen Freiland-Untersuchung
nachgewiesen, dass der Einsatz von Gentech-Bauwolle zu Resistenzbildungen
beim Baumwollkapselbohrer führt. Diese Raupe ist der Hauptschädling der
Baumwollproduktion. Die Gentech-Baumwolle produziert das Toxin
Bacillus-thuringensis (Bt), das eigentlich Schädlinge töten sollte. Die
Studie wurde vom Entymologen Bruce Tabashnik vom College of Agriculture
and Life Sciences http://www.ag.arizona.edu durchgeführt.[1]

"Die Evolution der Insektenresistenz bedroht den Erfolg der genetisch
veränderten Pflanzen, die das Bt zur Abwehr gegen Schädlinge produziert",
berichtet Tabashkin. In den Tests untersuchte das Forscherteam, welche
Bt-Konzentration nötig war, um die Hälfte der Insekten zu töten. Dabei
zeigte sich, dass einige in den Jahren 2003 und 2004 in den
US-Bundesstaaten Arkansas und Mississippi gesammelte Baumwollkapselbohrer
dafür viel mehr Bt-Toxin fressen mussten als jene Insekten, die noch nie
damit in Berührung gekommen waren. Von Resistenzen sprechen Forscher
dann, wenn zehn Mal mehr Gift nötig ist. Bei je zwei Kapselbohrer-Gruppen
waren es mehr als 50 Mal soviel, mehr als 100 Mal so viel und mehr als
500 Mal so viel. In Tieren, die 2005 und 2006 im Feld gesammelt wurden,
sogar 1.000 Mal mehr.

"Unsere Analyse zeigt, dass Laborversuche mit Helicoverpa zea den ersten
Fall einer in freier Natur entstandenen Resistenz gegen das Bt-Gift einer
transgenen Pflanzen dokumentieren", so Tabashnik. Die Bt-Toxine, die von
insektenresistenten Gentech-Pflanzen produziert werden, unterscheiden
sich von den sonst in der Landwirtschaft eingesetzten Bt-Toxinen dadurch,
dass sie ein breiteres Spektrum von Insekten treffen. "Aus dieser
Erbanlage entsteht ein Protein, das Zellen im Darm der Schädlinge
zerstören soll, in diesem Falle beim Baumwollkapselbohrer", erklärt der
Gentechnik-Experte Werner Müller von EcoRisk http://www.eco-risk.at
gegenüber pressetext. "Die Schädlinge sind permanent den von den Pflanzen
produzierten Giften ausgesetzt und werden dagegen immun." Mit der Zeit
könne dies zur massiven Ausbreitung der resistenten Exemplare führen.

"Wieder erweist sich der von der Biotech-Industrie versprochene Nutzen
der Gentechnik in der Landwirtschaft als leeres Versprechen", so Jens
Karg, Gentechnik-Sprecher von Global2000 http://www.global2000.at
gegenüber pressetext. "Anstatt einem verringerten Einsatz von Pestiziden,
wird die Resistenzbildung der Schädlinge es notwendig machen, immer mehr
und stärkere Giftstoffe einzusetzen." Eine weit verbreitete Resistenz
unter Schädlingen sei eine ernsthafte Bedrohung für eine nachhaltige und
umweltfreundliche Landwirtschaft, da diese die Möglichkeit verlieren
würde, das natürliche Bt-Mittel wie bisher im Sprühverfahren zu nutzen.
"In seiner natürlichen Form wird Bt schon seit den 50er Jahren von
Landwirten, die biologische und andere naturnahe Anbaumethoden betreiben,
als Spray verwendet", so Karg. Der Spray töte Schädlinge, ohne dabei
andere Tiere zu gefährden.

"Die im Labor schon vor mehreren Jahren nachgewiesene Resistenzbildung
von Schädlingen wurde häufig als unproblematisch abgetan, weil es keine
nachgewiesenen Resistenzen im Freiland gab", so Müller. Mit dieser Arbeit
werde jedoch gezeigt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis
Resistenzen auch im Freiland entstehen. "Die heute veröffentlichten
Untersuchungen beziehen sich auf Feldproben von 2005 und 2006. Das heißt,
dass die Resistenz heute schon viel weiter fortgeschritten ist. Die
Strategie der Biotech-Unternehmen, nun mehrfach Gifte in Gentechpflanzen
einzubauen, ist insofern problematisch, da diese Pflanzen auch für
Futtermittel zum Einsatz kommen und somit in die Nahrungskette gelangen."
Dies treffe auch für den Agrosprit zu. "Dies ist nur der Vorgeschmack auf
das Szenario, sollten großflächig Gentechnik-Agrospritpflanzen angebaut
werden", erklärt Müller abschließend im pressetext-Interview. (Ende)

Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Wolfgang Weitlaner
email: weitlaner@pressetext.com
Tel. +43-1-81140-307
 
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