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 Autor Thema: hkyPpTLJDxHZaWXLBd
Richard Leopold Tomasch
Datum: 24.04.2012 20:18 Antworten Als Email verschicken Kontakt: rileto@proleben.at

Betreff: Monsanto Urteil in Brasilien
 

Monsanto Urteil in Brasilien:
Farmer Verbände obsiegen in Rechtsstreit gegen Gentechnik
Riesen … mehr
von Daniel Coelho Barbosa 18 APR 2012
MediaInfo by TraceConsult:
Erstmalig bieten wir mit diesem für uns neuen Format vorab einem kleinen Empfängerkreis von
Journalisten und Pressevertretern unentgeltlich Medieninformationen samt ‐analyse an – heute im
Zusammenhang mit aktuellen Entwicklungen aus dem Bereich der Agro‐Gentechnik in Brasilien.
Sie finden im Folgenden zwei Informationen zusammengestellt von dem in Deutschland und Brasilien
tätigen Analysten Daniel Coelho Barbosa, der sich seit Jahren u.a. mit Fragen der grünen Gentechnik und
ihren Auswirkungen auf Landwirtschaft und Verbraucher in Brasilien und Europa befasst.
Der Autor zeichnet verantwortlich für den gesamten Beitrag.

Brasilien, Monsanto und ein Streit um Royalties im Wert von 6,2 Mrd. EUR
18. April 2012 ‐ Die Gerichtsbarkeit von Brasiliens südlichstem Bundesstaat Rio Grande do Sul hat am 11.
April 2012 im Wege einer einstweiligen Verfügung die Einziehung von Lizenzgebühren auf GVO Sojasaatgut
von Monsanto ausgesetzt. Das Urteil von Richter Giovanni Conti sieht ferner die Rückerstattung von entrichteten Lizenzgebühren (sog. Royalties) seit der Ernte 2003/2004 vor, da die Geschäftspraktiken des Saatgut‐Multis Monsanto die Vorschriften des brasilianischen Sortengesetzes
(Nr. 9.456/97) verletzen.
Laut Neri Perin, Anwalt der Farmerverbände von Passo Fundo, Santiago und Sertão, die im Jahr 2009
eine Sammelklage einreichten, kann der mit der Klage gelten gemachte Anspruch bis zu fünf Millionen
Farmer in ganz Brasilien begünstigen und für sie die Rückerstattung von ca. 6,2 Mrd. EUR bedeuten.
Die brasilianischen Soja‐Farmer stellen die Vorschriften in Frage, die ihnen das Aufbewahren von
Neusamen (nach einer ersten mit Royalties bezahlten Anpflanzung) zum Weiteranbau verbieten und
ihnen ausserdem das Schenken oder Tauschen von Saatgut im Rahmen staatlicher Programme untersagen.
Monsanto wird vorgeworfen, rechtswidrige und missbräuchliche Lizenzgebühren auf Saatgut und Sojabohnen der Sorte Roundup Ready (RR) zu erheben. Bis zum Urteil wurden Lizenzgebühren nicht nur für die gesamte Soja‐Ernte gefordert, sondern auch für Soja‐Saatgut, welches aus der vorhergehenden Ernte einbehalten wurde.

Media Info by TraceConsult
18 April 2012
Die Landwirte erkennen an, dass Monsanto Lizenzgebühren beim Neukauf von Sojasaat zustehen,verlangen aber das Recht, das Saatgut aus gekauften GVO‐Sojasorten wieder anzubauen und diese
Produktion, als Lebensmittel oder Futter, ohne erneute Entrichtung von Lizenzgebühren wieder verkaufen zu dürfen.
Als spätere Nebenkläger treten die FETAG, der Verband der Landarbeiter von Rio Grande do Sul, und die
Farmerverbände der Städte Giruá und Arvorezinha auf.
Obwohl Monsanto noch in Berufung gehen kann, wurde die richterliche Entscheidung von den Soja‐Produzenten mit Erleichterung aufgenommen. Der Präsident des regionalen Verbandes der Sojaerzeuger

Monsanto will Lizenzgebühren anheben
Die Aussetzung der Erhebung von Lizenzgebühren nahm in diesem Jahr noch mehr an Bedeutung zu, da Monsanto beabsichtigt, mit der Einführung der Sorte "Intacta RRpro", die für die Aussaat 2012/2013 geplant ist, die Höhe der Gebühren auf 48 EUR/ha zu steigern. Größere Produktivität, Schutz gegen Raupen sowie Glyphosat‐Toleranz sollen die Vorteile der neuen RRpro‐Sorte sein, die, nach Angaben des Unternehmens, die Erhöhung der Lizenzgebühren rechtfertigen. Eine vermeintliche Steigerung der
Produktivität aber lässt sich nicht vorherzusagen oder garantieren.
Wegen der Einführung von "Intacta RRpro" zur Saison 2012/2013 begann ein Tauziehen zwischen Monsanto und den Anbauverbänden bezüglich der Erhebung von Lizenzgebühren für das neue Produkt,
die fünfmal höher sind als beim Vorgänger ("Roundup Ready" oder "RR1").
Die Erhöhung der Lizenzgebühren bezieht sich auf 33% des zusätzlichen von Monsanto errechneten Ertrags von 145 EUR/ha. Das Unternehmen geht davon aus, dass diese zusätzlichen Gewinne durch die Ersparnis von drei Pestizid‐Anwendungen pro Saison und die Steigerung der Produktivität von
durchschnittlich 240 kg/ha zu rechtfertigen sind.
Der Vizepräsident von Monsanto Brasilien, Rodrigo Santos, behauptet, Produzenten können dieser neuen Sorte mit Bt‐Technologie vertrauen, und zeigt sich zuversichtlich: "Das Produkt ist revolutionär und bietet viele Vorteile. Der Preis für die Verwendung ist gerechtfertigt", erklärt Santos. Bt‐Technologie ermögliche den Pflanzen, sich gegen Raupen zu wehren.
Laut Glauber Silveira, dem Direktor und ehemaligen Präsidenten von APROSOJA‐Brasil, finden zur Zeit in
Bezug auf die Lizenzgebühren Gespräche statt, man solle aber besser keine radikale Veränderung
erwarten. Er bestätigt jedoch auch, dass diese Art der Lizenzierung überarbeitet werden müsse. "Wir
sollten den Betrag der Lizenzgebühren immer über die tatsächlichen Gewinne ermitteln und nicht
anhand von Ergebnisprognosen festsetzen", sagt er.
Trotz aller Versprechungen ruft das neue Monsanto‐Produkt aber bereits vor der Einführung Zweifel an
seiner Wirksamkeit hervor: Der Hersteller gibt an, dass auf jedem Hektar Ackerfläche, auf dem RRpro
angebaut werden soll, auch 20% einer anderen, nicht‐Bt‐Sojasorte angebaut werden muss. Das
Unternehmen erklärt, dass die Widerstandsfähigkeit der Sojapflanzen schon in fünf oder sechs Jahren
verpufft sein kann, wenn dieses neue Verfahren nicht angewandt wird. "Die Maßnahme zielt darauf ab,
die Vorteile der Gentechnik zu bewahren. Ansonsten werden die Arten geschwächt und können ihren
Widerstand gegen Insekten verlieren", warnt Monsanto.
Intacta RRpro ist bereits seit 2010 von der brasilianischen Zulassungsbehörde CTNBio genehmigt.
Monsanto hofft desweiteren auf die Zustimmung zur Einfuhr in China und Europa ‐ Brasiliens wichtigsten
Abnehmern ‐ um die Technologie auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen geht davon aus, diese
Einfuhrgenehmigungen in der nächsten Saison zu bekommen.
Die Landwirte sind der Meinung, dass ein höherer Ernteertrag nicht nur auf Genmanipulationen im
Saatgut zurückzuführen ist, sondern auch von sorgfältigen Anbautechniken und den Bodeneigenschaften
abhängt. Sie geben zu bedenken, dass Glyphosat in einigen Regionen bereits gescheitert ist und dass
wahre Pestizid‐Bomben benötigt werden, um das Unkraut zu bändigen ‐ während die Insektenplage
nicht so schwer zu kontrollieren ist. Dazu muss erwähnt werden, dass die Einführung von RRpro für
Monsanto ca. 1,5 Mrd. EUR Umsatz mehr pro Jahr bedeuten würde ‐ zusätzlich zu den Gewinnen aus
Glyphosat ‐ wenn alle Landwirte in Brasilien, die bisher RR1 angebaut haben, die neue RRpro‐Sorte
verwenden würden.

Das Verfahren erreicht das oberste brasilianische Gericht
Der Oberste Gerichtshof (STJ) in Brasilien wird festlegen, ob die Entscheidungen aus Rio Grande do Sul
gegen die Lizenzgebühren von Monsanto nationale Bedeutung haben.
In der ersten Runde des Rechtstreits, der beim Obersten Gerichtshof über die Zahlung von Lizenzgebühren an Monsanto tobt, hatten die Soja‐Produzenten die Nase vorn. Die Richterin und Sprecherin des Gerichts, Nancy Andrighi, räumte die Legitimität der Klage der Farmerverbände ein und
sagte, es sei wichtig, dass die Wirksamkeit der Entscheidungen die Soja‐Produzenten im ganzen Land erreiche. Diese Position wurde durch den Präsidenten der Kommission, Massami Uyeda, bestätigt.
Eine endgültige Entscheidung in dem Rechtsstreit soll im Mai 2012 ergehen.

Monsanto wehrt sich
Monsanto hat bei dem Gericht in Rio Grande do Sul Berufung eingelegt. Der Konzern bestreitet zunächst
erfolglos die Zulässigkeit der Klage der Farmerverbände mit der Begründung, dass Monsanto Geschäftsbeziehungen zu den einzelnen Erzeugern und nicht zu deren Verbänden unterhalte.
An anderer Stelle erläutert die Richterin Nancy Andrighi bereits die gesellschaftliche Relevanz des Prozesses. Aus den Akten ergebe sich, dass jetzt 354 Agrar‐Verbände bei dieser Sammelklage als Nebenkläger auftreten können.
Am vergangenen Freitag, 13. April 2012, hat Monsanto einen Antrag auf Aufhebung der Entscheidung über die Aussetzung der Zahlungen von Lizenzgebühren eingereicht – bislang ohne
Wirkung.

Heute
Derzeit ist es Monsanto in ganz Brasilien noch untersagt, Royalties zu verlangen. Falls der Gentechnik
Riese die Verfügung missachten sollte, droht ihm eine Ordnungsstrafe von über 400.000 EUR pro Tag.
Quellen:
Valor Econômico http://bit.ly/HuZ0gu
http://www2.valoronline.com.br/empresas/2601736/royalties‐dividemprodutore monsanto (dies nur
als Abonnent) Oberster Gerichtshof in Brasilien http://bit.ly/rKnDvO

Erzeuger von gentechnisch‐modifiziertem Saatgut beeinflussen
Finanzierungsregeln in Brasilien. Staatliche Forschungsagentur EMBRAPA wird
ausgespielt, sagt brasilianischer Wissenschaftler
10. April 2012 – Laut Dr. José Sidnei Gonçalves , Forscher am Instituto de Economia Agrícola in São
Paulo, haben die internationalen Anbieter von GV‐Saatgut und in der Regel auch die Anbieter von
Pestiziden die Finanzierungsmodelle für die Landwirtschaft in Brasilien zu ihren Gunsten beeinflusst. Als
Folge hieraus wird die staatliche Agentur zur Forschung in der Landwirtschaft (EMBRAPA) aus dem Markt
verdrängt und die Produkte ihrer Entwicklungen, die auf genetischer Verbesserung, nicht aber
genetischer Manipulation, basieren, sind im Wettbewerb chancenlos.
Bekanntlich liegt der Unterschied meist im Detail.
Quelle: http://bit.ly/HESl1G

Hintergrund Analyse
Vortrag von Pierre Patriat, Direktor des Saatguterzeuger‐Verbandes von Mato Grosso (APROSMAT),
über die Hintergründe des Anbaus von GV‐Soja in Brasilien. Dieser Beitrag wurde aufgenommen am 11.
Mai 2011 während SEMEAR 2011, der ersten brasilianischen Branchentagung über Non‐GMONutzpflanzen:
http://bit.ly/PPatriat_FoodSovGER (mit deutschen Untertiteln)
Einige Fragen, die die dargestellten Themen aufwerfen:
Die Richter Nancy Andrighi und Massami Uyeda haben den „Royalties Godzilla“ Monsanto mit ihren
Entscheidungen direkt ins Herz getroffen.
Was ist nun die Perspektive für Brasilien, falls die Farmer auch in letzter Instanz gewinnen sollten? Wird
der Anbau von GenSoja erleichtert oder werden die Saatgut‐Multis eher den Appetit auf Brasilien
verlieren? Gäbe es somit mehr Hoffnung für sanftere, natürlichere, d.h. nachhaltige
Forschungstechniken in der Landwirtschaft? Und was bedeutet dies für die Farmer?
Will uns Monsanto Btaufzwingen und dabei noch mehr verdienen?
Würden sie womöglich leichter Zugang zu anderen, vielleicht nicht so einseitigen Finanzierungsmodellen
bekommen?
 
Rear
Datum: 23.11.2012 20:34 Antworten Als Email verschicken Kontakt: chs1627@daehyunfa.co.kr

Betreff: hkyPpTLJDxHZaWXLBd
 

Than you for posting this Karen., ..on the 2nd photo, I didn't know you were going to pibulsh this one with Mike Harker's write up. We had a little BBQ at my ranch yesterday, kind of our own, very un-official Mike Harker memorial deal, just kinda came together at the last minute. BEFORE anybody chimes in here about Timmie Guckes's catalina run in under 1 hour in 1966, pulled by Bob Nordskog, (hands out front, behind a 18 ft. flat bottom, btw) You will not find this in the record books as whoever was running the race that year would not recognize it as a record because they didn't do it in the boat they started with. Seem's the 1st boat wasn't running up to par so they turned around after they had started, dropped Tim, switched boats an headed out again, and finished in 54 minutes. Tim ran into Bob a few years back, sez Bob was still upset they didn't give them the official record back then.
 
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