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 Autor Thema: Erfolge!
Tomasch Richard Leopold
Datum: 06.04.2014 10:04 Antworten Als Email verschicken Kontakt: rileto@proleben.at

Betreff: Erfolge!
 

"Erfolge gegen Gen-Saatgut in Brasilien und Chile

In Brasilien fällte am 13. März ein Richter ein historisches Urteil gegen
die Freisetzung des gegen Glufosinat toleranten Genmais Liberty Link von
Bayer. Den siebenjährigen Prozess hatten die Organisationen Terra de
Direitos, Idec, die KleinbäuerInnenvereinigung und der Verein AS-PTA
angestoßen. Der Richter entschied, die Umweltverträglichkeitsprüfung tauge
nichts, da sie nicht angemessen auf die verschiedenen brasilianischen
Ökosysteme eingehe. Das Urteil stellt in der Praxis alle Genehmigungen für
gentechnisch veränderte Pflanzen in Brasilien infrage, die die
Risikounterschiede je nach Ökosystem nicht berücksichtigen. In Mexiko ist
die angebliche Evaluierung noch laxer, obwohl es sich um ein megadiverses
Land mit Dutzenden unterschiedlicher Ökosysteme handelt.

Im selben Monat März zog die chilenische Regierung einen Gesetzesentwurf
zu Saatgut zurück. Dieser sah vor, die Gesetzgebung über Pflanzensorten
der Konvention UPOV 91 anzugleichen. Das internationale Übereinkommen
stellt die Rechte der transnationalen Unternehmen zum Nachteil des
kleinbäuerlichen und öffentlichen Saatgutes sicher. In Chile wird es daher
auch Monsanto-Gesetz genannt. Eine enorme gesellschaftliche Opposition von
Anamuri, der Via Campesina und vielen anderen Organisationen erzwang
diesen Rückzug. Und erneut: Teile des Gesetzesinhaltes sind in Mexiko
Bestandteil von Gesetzen, die das Saatgut regulieren. Hier scheiterte 2012
dank des Widerstandes von Organisationen und WissenschaftlerInnen der
Versuch, das Gesetz über Pflanzensorten mit der UPOV 91 zu harmonisieren.

In der Provinz Córdoba, Argentinien, wies das örtliche Umweltministerium
die von Monsanto präsentierte Umweltverträglichlichkeitsstudie für einen
Standort zurück, der zum größten Erzeuger von Genmais-Saatgut auf dem
Kontinent geworden wäre. Das Ministerium beurteilte die Studie als
unzureichend, wiederholend und oberflächlich. Eine Auswirkung des großen
Widerstandes von Organisationen und AnwohnerInnen, die bereits schwer
durch die in Zusammenhang mit Gensaaten benutzten Agrargiften geschädigt
wurden. Unter anderem verdreifachten sich die Krebsfälle.
Angesichts der enormen mit ihnen verbundenen Risiken, macht es absolut
keinen Sinn, die Aussaat und den Konsum von Transgenen zu erlauben. Es
gibt eine Vielzahl von Alternativen, die hinsichtlich der Gesundheit, des
Ertrags und der Wirtschaftlichkeit überlegen sind."
 
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