EU - Angriff auf unsere Bioprodukte!

EU - Angriff auf unsere Bioprodukte!

Beitragvon rileto » 17 Okt 2018, 12:24

Die EU plant jetzt offenbar zugunsten der großen Agrarkonzerne einen Anschlag auf Österreich als weltweites Bioland Nummer 1!
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Unsere Biobauern erzeugen unter anderem für den Lebensmittelhandel wertvolle Produkte nach Höchst-Standards. Brüssel will das - als Handlanger großer Konzerne - einschränken!

Es ist ein brisantes Papier, das Greenpeace im Zuge des Agrarministerrats in Luxemburg zugespielt wurde!
„Der beschlossene Richtlinien-Entwurf bedeutet das Ende für weltweit einzigartige ökologische Leuchtturmprojekte der heimischen Supermärkte.
Wird dieses Papier in Brüssel durchgewunken, können viele Initiativen wie Gentech-Freiheit, Pestizidreduktion oder das Ende der tierquälerischen Anbindehaltung von Kühen nicht mehr vorangetrieben werden", schlägt Greenpeace-Chef Alexander Egit Alarm.

Knackpunkt des EU-Anschlags auf die wertvollen Ökolebensmittel unserer Biobauern und damit auf den Feinkostladen Österreich: Ein von vier bayrischen CSU-Abgeordneten in letzter Minute eingebrachter Antrag, der es Supermärkten schlichtweg verbietet, im Stall und auf der Alm bei ihren Eigenmarken Ökoprojekte umzusetzen, die über die gesetzlichen Mindeststandards hinausgehen.
Und das, obwohl diese oft um vieles niedriger und auf Agrarkonzerne zugeschnitten sind. „Die zuständige heimische Ministerin Elisabeth Köstinger muss diese
verheerende Entwicklung in weiteren Verhandlungen stoppen.
Denn sonst bestimmt letztlich der Staat, was Tierschutz-Sache ist", warnen Egit und Spar-Chef Dr. Gerhard Drexel auch für andere Händler: „Wir setzen zum Wohl unserer Konsumenten, aber auch natürlich der Landwirtschaft bewusst auf höchste Standards.


Statt Massenware aus industrieller Produktion wollen wir in den Regalen weiterhin wertvolle Biolebensmittel vorfinden.


Diese wollen wir beherzt weiterentwickeln“.
Kritik kommt auch von Öko – Anwalt Dr. Günther Kräuter.
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Der sich die „Freiheit der Anbindehaltung“ zum Ziel gemacht hatte.

Ministerin Köstinger versteht die Aufregung nicht:
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„Es handelt sich um eine Forderung des Landwirtschaftsausschusses des EU-Parlaments.
Ich habe ein klares Verhandlungsmandat der Mitgliedsstaaten, und in diesem ist dieser Antrag nicht enthalten.
Daneben muss es aber auch weiter Qualitätsprogramme zu fairen Bedingungen geben."

Was die Änderung bedeutet und wie ist Österreich?
Geht der besagte Änderungsantrag 361 beim Landwirtschaftsausschuss des EU-Parlaments durch, würde das bedeuten, dass Supermarktketten bei ihren Eigenmarken nicht mehr erhöhte Forderungen an die Produzenten stellen können.
Es wären nur noch die gesetzlichen Mindeststandards zu erfüllen, nicht etwa höhere Auflagen beim Tierschutz oder was den Einsatz von Pestiziden betrifft.

Ein fiktives Beispiel: Es wird festgelegt, dass die Eier von Hühnern, die vier Wochen pro Halbjahr im Freien sind, mit dem Gütesiegel „aus Freilandhaltung" verkauft werden dürfen.
Supermarktketten könnten nicht mehr von ihren Lieferanten verlangen, dass die Tiere jeden Tag an die frische Luft müssen, und sie dürften dies auch nicht bewerben, wenn es wirklich so wäre.
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Dasselbe gilt für Schädlingsbekämpfungsmittel: Wird ein Wert vereinbart, können die Ketten nicht verlangen, dass auf Pestizide verzichtet wird, und dann dürfen die Produkte auch nicht mit „pestizidfrei" beworben werden.
Laut Statistik Austria wurden 2017 von der heimischen Landwirtschaft 906.200 Tonnen Fleisch, 33,75 Mio.Tonnen Milch, 1,96 Milliarden Stück Eier und 4000 Tonnen Fisch produziert.
Immer öfter setzen die Konsumenten auf Bio, wie eine Analyse der AMA, die regelmäßig durchgeführt wird, zeigt: Vor allem beim Milch, Gemüse und Eiern greifen die Österreicher zu.
Bei Eiern liegt der Anteil schon bei einem Viertel.
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Österreich ist nicht nur beim Einkauf an der Bio-Spitze: 24,3 Prozent der bewirtschafteten Flächen sind bio (Stand 2017).
Im Vergleich dazu ein Blick zu unserem Nachbarn Deutschland - hier sind es 6,5% der Flächen. (EU: 6,2%)

Die Biobetriebe nehmen erfreulicherweise immer weiter zu.
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Lag die Zahl bei 2014 noch bei 20.712 Landwirtschaften, waren es 2017 schon 23.117 Betriebe.
Heuer soll nach ersten Schätzungen die Zahl noch einmal steigen - auf rund 23.700.

Statt Massenware aus industrieller Produktion wollen wir in den Regalen weiterhin wertvolle Biolebensmittel haben.
Fleisch, Geflügel,Obst,Gemüse,Kartoffeln, Eier,Wurst,Schinken.....
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Bioanteile steigen besonders bei Milch, Gemüse und Eiern
Wertmäßige Bioanteile der Einkäufe im Lebensmitteleinzelhandel in Prozent -19,2

Unfassbar! Die Händler könnten Bauern und ihren Eigenmarken-Produzenten nichts mehr vorschreiben, was über die gesetzlichen Mindeststandards hinausgeht.

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